4. Reise
vom 23.Sept.2009 bis 23.Sept. 2010
Seite 8
Queensland

20.04.2010 Girraween NP
Die Tage sind kühl geworden, die Nächte eiskalt und meist regnet es. Frisch geduscht und satt nach einem üppigen Mahl ging ich gestern zu Bett. Eingekuschelt in zwei Decken, zusätzlich zugedeckt mit meinem Schlafsack und übergezogenen dicken Socken gegen kalte Füße schlief ich wie ein Murmeltier. Auf dem Weg in den Girrawen NP überschritt ich die Staatengrenze zu Queensland. Zwei Tage habe ich für diesen Nationalpark eingeplant. Habe mir ein paar Infos geholt um ein paar Wanderungen zu planen. Doch nun erst eimal ein wenig Kritik. Australien steht mit seinen vielen Nationalpark an erster Stelle und bildet mit diesen Parks eine wichtige Basis zur Erhaltung und dem Schutz der einheimischen Fauna und Flora. Auf den ersten Blick ein guter Gedanke dafür Eintrittsgelder zu verlangen. Ich habe mittlerweile eine Menge Parks in allen Bundesstaaten ausser Tasmanien besucht und ich kann die Vermutung nicht widerlegen, das sich die Pflege der Natur zum Wohle der Menschen zu einem riesigen Konzern entwickelt hat. Eine Geldmaschine die den Menschen das Geld aus der Tasche zieht. Bei Eintrittsgeldern zwischen 7 und 10 Doller, sowie Campinggebühren zwischen 5 und 15 Dollar pro Tag und Person kommt ganz schön was zusammen. Angeblich wird das Geld für Pflege und Instandhaltung von Wanderwegen, Camping- und Picknickanlagen verwendet. Doch mehr als das Toilettenpapier auffüllen oder eine Gasflasche an den Grillplätzen wechseln wird nicht getan. Selbstverständlich sollte man nach dem grillen den BBQ für den nächsten Nutzer sauber verlassen aber eine wöchentliche professionelle Reinigung sollte dennch drin sein. Der Aufenthalt wird immer strenger reglementiert und Missachtung wird strafrechtlich geahndet. So sind Mülltonnen, wie vor Jahren, so gut wie gar nicht mehr vorhanden. Jeder muss seinen Dreck mit nach Hause nehmen. Kein Problem nach einem oder zwei Tagen, doch wohin mit dem Müll wenn man 14 Tage verweilt. Holz sammeln für Feuer ist verboten, aber die Bereitstellung von Feuerholz wurde teilweise eingestellt. Man ist gezwungen Holz von zu Hause mitzubringen oder es für teurers Geld beim Ranger zu kaufen. Selbst für die Nutzung der Grillplätze, die früher kostenlos war ,sollte man einen Dollar noch übrig haben. Wer jetzt sagt die Pflege und Erhaltung der Natur kostet Geld dem stimme ich zu. Doch dafür schießt der Staat ja auch noch Unmengen an Geld hinzu. Und was bedeutet "Pflege und Erhaltung" wenn in den natürlichen Lebensablauf von Fauna und Flora nicht eingegriffen werden darf. Die Woche über sieht man so gut wie keinen Ranger. Doch am Wochenende wird gebaut, repariert, gebuddelt, gesägt und vor allem Rasen gemäht und das gleich zwei mal am Tag. (erlebt im Mann River NR). Warum macht man das am Wochenende? Weil doppelter Lohn gezahlt wird. Größere Vorhaben wie z.B. Instandsetzung der Wanderwege im Whan Whan NP (Queensland) werden von einer Firma aus Tasmanien durchgeführt. Warum machen das keine ansässigen Firmen oder die Ranger des Nationalparks. Ganz ehrlich für manche Sachen habe ich überhaupt kein Verständnis.


26.04.2010 Wasserfallroute
Wieder ein verlängertes Wochenende. Am 25.04 war ANZAC Day. Und weil dieser Feiertag auf einen Sonntag fällt, gibt die Regierung den Montag als freien Tag, einfach so, gratis dazu. An solchen Wochenenden bzw. Ferien muß man in Queensland für Übernachtungen im Voraus buchen. Es macht keinen Sinn irgendwo auf gut Glück hinzufahren. Zeltstellplätze sind nummeriert und vergeben. Doch wie so oft bestätigen Ausnahmen die Regel. So nistete ich mich auf einer kleinen Parzelle auf dem Showground in Cunangra ein, der propevoll mit Campern war. Hier konnte man bestens beobachten was Australier unter Camping verstehen. Neben Motorsägen, Teppich, privatem WC- und Duschzelt, Generator, Solaranlagen und 12 Volt Gebläse für Luftmatratzen, das kurzer Hand zum entfachen des Lagerfeuers zweckentfremdet wird, hat mancher auch einen Rasentrimmer sowie einen Federbesen dabei um "sein Grundstück" heimisch herzurichten. Von meinem Basislager aus startete ich zu Ausflügen in die Green Moutain Sektion des Lammington Tops NP in der Hoffnung den Menschenmassen für eine Weile zu entkommen. Leider war dies eine völlig aussichtslose Hoffnung. Und heute am Montag wird aller Plunder wieder eingepackt. Ich kann es langsam angehen, warten bis die Hektik der abreisenden Massen verflogen ist. Am Mittwoch versuche ich Brisbane zu erreichen um mich dann im Hinterland der Großstadt abzusetzen, denn am nächsten Wochenende steht ein weiterer Feiertag, der 1. Mai, vor der Tür.


30.04.2010 Brisbane
1998 war ich das erste mal in Brisbane und irgendwie kommt es mir vor als wäre ich nur ein Jahr weg gewesen. Das Wetter ist genau so schön, die Mall´s sind wie immer gefüllt mit Menschen, geschäftige Menschen haste durch die Straßen. Alles ist an seinem gewohntem Platz. Sogar der Obst und Gemüsehändler unterhalb der Town Hall preist wie gewohnt seine Ware an. Dennoch erscheint alles sauberer und bunter. Ich bin beeindruckt. Habe ein Ticket nach Neuseeland gebucht, denn das erste halbe Jahr ist um und ich muß entsprechend den Visabedingungen ausreisen. Werde mir ein paar Tage Wellington reinziehen. Doch bis dahin muss ich noch fast eine Woche rumkriegen. Hier in Brisbane zu bleiben kommt in etwa einer Woche Sydney gleich. Es ist ganz schön teuer. Da schau ich mir doch lieber das westliche Hinterland von Brisbane an.


02.05. - 05.05.2010 Tage vor dem Abflug nach New Zealand zur Visaverlängerung


14.05. - 23.05.2010 wieder auf Achse, entlang der Küste bis Rockhampton



24.05. - 29.05.2010 zu Besuch bei Freunden in Yeppon


02.06. - 07.06.2010 weiter in Richtung Norden


10.06.2010 Paronella Park


11.06. - 13.06.2010 The Bolder Restarea


14.06. - 22.06.2010 Cairns und das Atherton Tableland


23.06. - 26.06.2010 auf dem Weg zum nördlichsten Punkt Australiens - Cape York


27.06. - 30.06.2010 Rückfahrt nach Cooktown mit Stop in Coen


30.06. - 05.07.2010 zum Restarea in Mt Molloy über Cape Tribulation


07.07. - 13.07.2010 quer durch das Land bis Boulia


15.07. - 18.07.2010 Sperrung des Plenty Hwy nach heftigem Regen,
nur ein kleiner Umweg über Mt Isa und Tennant Creek um nach Alice zu kommen.



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