4. Reise
vom 23.Sept.2009 bis 23.Sept. 2010
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New South Wales

19.03.2010 verkehrte Welt
Und es geht schon wieder los, das kann doch wohl nicht wahr sein... . Empfiehlt mir doch nicht etwa die kleine süße Maus im Infocenter von Hay auf der geteerten Straße zu bleiben. In den letzten Tagen sei so viel regen niedergegangen, das etliche Flüsse über die Ufer getreten sind und viele Gravelroads geschlossen wurden und das wahrscheinlich für Monate. Mann, Mann, Mann so viel Wasser kann nicht einmal das sonst so trockene Australien ab. Wenn man es nicht selbst erlebt würde man es nicht glauben. Aber es gibt auch Gegenden da fällt kein Tropfen. So wie z.B. im Kalkyal NP werden wegen anhaltener Trockenheit Wanderwege und Zeltplätze gesperrt. Jedoch nicht wegen der Gefahr von Buschbränden sondern weil die Red River Gums bei Wassermangel ihre Äste abwerfen. Und da können ganz schöne Granaten sein. In Europa werfen die Bäume im Herbst ihre Blätter ab, hier in Down Under geben die Bäume gleich ganze Äste her. Verkehrte Welt.

24.03.2010 wohin nur mit dem ganzen Wasser
Laut Wetterbericht zögert sich das Ende der Regenzeit im Norden Queensland hinaus. Im Moment betrifft mich dieses Drama nicht direkt. Queensland als Reiseziel ist noch in weiter Ferne. Dennoch, auch wenn der meiste Regen nordwestlich der Great Dividing Range niedergeht, so hat es weitreichende Folgen. All das Wasser wird über die sonst trockenen Flußläufe bzw. Hauptflüsse, wie den Darling River oder dem Barwon River, in das Landesinnere abgeleitet. Es sammelt sich in den tiefer gelegenen weiten Ebenen und überflutet das Land. Gewöhnlich Trockene Seegebiete, wie die des Lake Eyre füllen sich mit Wasser. Selbst der Lake Mungo ist seit 50 Jahren wieder ein richtiger See. Ein anderes Übel folgt einher. Mit steigendem Wasser steigt auch die Zahl der Mücken explosionsartig. Zu ertragen ist das Viehzeug nur in einem Nebel aus Chemie. Aber irgend einen Quadratmillimeter übersieht man immer beim eindieseln und genau diesen finden diese elenden Blutsauger. Da hilft nur noch kratzen bis der Wahnsinn kommt.

25.03.2010 Zeckenalarm
Oh verdammt, sind es nicht die Mücken die einen zu schaffen machen , so sind es Zecken. In einem Waldstück außerhalb von Warialta habe ich einen schönen Platz für den Tagesausklang gefunden und erkundete die nähere Umgebung wie ich es immer tagt. Irgendwo im Unterholz musste ich in ein Zeckennest getreten sein. Auf meinem rechten Fuß wimmelte es von hunderten winzig kleiner Babyzecken, die sich einen Weg am Bein hinauf suchten. Eine geschlagene Stunde dauerte es bis ich die Viecher entfernt hatte. Hoffe nur das mir keines durch die Lappen gegangen ist. Werde ich erst nach Tagen merken wenn es punktuell an einer Stelle unaufhörlich juckt. Vor drei Tagen rauschte während der Fahrt eine Biene durch das geöffnete Seitenfenster in das Wageninnere und landete zwischen Sitzlehne und meinem Rücken, wo sich dieses geflügelte Insekt verwirrt und in Panik mit einem Stich in meine Schulter wehrte. Instinktiv griff ich an die Einstichstelle und wurde gleich noch zwischen die Finger gestochen. Jetzt war ich froh das die Schwellung das die Schwelung zurückgegangen ist und dann diese Zecken. Aber lieber solche Schrecksekunden und schmerzende Momente als von einer Schlange gebissen zu werden.

26.03.-28.03.2010 Mann River Nature Rerserve
Ich habe wohl das Camperparadies an sich gefunden. Weit abseits vom Highway, gelegen in einem Tal, umgeben von hohen bewaldeten Bergen, die jedes schlechte Wetter fern halten. Reichlich Schatten oder Sonne je nach dem wie man es mag. Morgens zieht der Nebel langsam an den Hängen hinauf und gibt den Weg für die wärmenden Sonnenstrahlen frei. Gemütlich grasen Kängurus im Schatten der Bäume und ein kleiner Fluß plätschert gleichmäßig in seinem Lauf. Angenehmer Rufgesang der Vögel und beruhigendes Insektenbrummen um einen herum. Ich befinde mich im Mann River Natur Reserve. Um hierher zu kommen muß man eine 10 km lange und steile Abfahrt in Kauf nehmen auf der es richtig eng wird wenn ein zweites Auto entgegenkommt. Es ist ruhig auch wenn aus dem Nachbarort - dort gibt es sogar einen kleinen Laden - immer mal wieder ein paar Autos vorbeirasen. Feuerholz zum kochen wird bereitgestellt. Es gibt Toiletten aber keine Duschen. Kein Problem denn im Fluß gibt es zahlreiche Pools in denen es sich sicher planschen läst. Das Flußwasser ist so sauber, das man es zum kochen verwenden kann. Nach 10 Minuten Abkochen ist es sogar trinkbar . So ist man, wenn die Lebensmittelvorräte aufgefüllt sind, für eine ganze Weile unabhängig. Ostern steht vor der Türe. Der Zeltplatz füllt sich langsam. Doch diejenigen, die hier die Feiertage mit der Familie wissen den Wert eines solch einem friedlichen Ortes zu schätzen. Und das Beste an diesem Idyll - es kostet keinen Cent. Habe mir noch keine Gedanken weiter gemacht was ich alles so anstelle. Ich werde erst mal die Beine lang machen.


29.03.- 30.03.2010 Gibraltar Range NP und Washpool NP


05.04.2010 Ostern am Man River Nature Reserve
Eine Woche bin ich schon hier am Mann River. Traumhaft. Es fehlt mir an nichts. Habe alles was ich brauche. Keine Stunde in der ich lange Weile verspürte. Es gab immer etwas zu tun. Holz hacken, Feuer machen, kochen. Wäsche waschen, wandern gehen um die Gegend zu erkunden. Auf einem Ausflug in den Gibraltar Range NP habe ich einen der seltenen Lyrebirds zu Gesicht bekommen. Und wenn ich mal keine Lust hatte mein Buch zu lesen habe ich einen Plausch mit den Nachbarn gehalten. Rus und Vicky, die bereits seit einem Monat im Wohnmobil auf diesem Zeltplatz leben, kamen kam ich als erstes zusammen. Jeden Morgen trank ich bei ihnen meinen Frühstückskaffe. Abends fanden wir uns zusammen bei Kerry und Andy ein, meinen unmittelbaren Nachbarn mit denen ich oft kurze Ausflüge unternahm, um bei Tee oder einem gut gekühltem Bier Geschichten aus dem Leben zu erzählen. Dies ist bis jetzt das beste Erlebnis was mir wiederfahren ist. Und es fällt mir schwer diesen Ort zu verlassen. Aber es gibt trotz der derzeit chaotischen Wetterlage noch jede Mege zu sehen, in diesem rießigen Land das voller Überrachungen steckt.


10.04.2010 Iluka - Bundjalung NP


12.04. - 14.04.2010 Entlang der Ostküste bis zum Nightcap NP


15.04. - 18.04.2010 Nimbin - Border Range NP


18.04.2010 bin zu faul
Sorry. Auch wenn bereits einige Tage vergangen sind habe ich noch nicht die richtige Lust gefunden irgend etwas zu schreiben.

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