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|    | 2. Reisevom 28.Nov. 2001 bis 26.Mai 2002
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|  |  |  |   |  |  | South Australia |  
 
| 06.02.2002 Staatenwechsel 
 
Was das Wetter anbelangt, waren die letzten Tage  wieder einmal nicht gerade erfreulich. 
Von den Grampians  bis nach Mt Gambier  hatte ich  Kälte, Regen und extremen Wind zu 
ertragen. 
Missmutig fuhr ich durch die Gegend. Auf einem menschenleeren Campground im Discovery Bay 
Coastal Park  ließ ich einen Tag vergehen. Ein zweiter Tag verlor sich im nahegelegenen Glenelg 
National Park . Nicht einmal ein  kläglich loderndes Lagerfeuer, das ich mit Mühen entzündete, 
konnte meinen Frust vertreiben. 
Den gestrigen trüben Tag  nutzte ich nach Ankunft in 
Mt Gambier  um das Schmutzwäscheproblem zu 
beheben und auch mir ein wenig Entspannung unter der Dusche zu gönnen. Mit einem Telefonanruf 
bei meinen Gastgebern in Sydney  frischte ich meine Deutschkenntnisse  etwas auf.  
Die Stadt bietet nach dem “Blue Lake”  nicht viel fürs Auge. Etwa 100 km weiter nördlich nahe 
Naracoorte  kann man in den gleichnamigen Höhlen zu den Ausgrabungsstätten urzeitlicher 
Fossilien hinabsteigen.   
Wer wissen will wie das prähistorische Urkänguru aussah, sollte diese Höhlen besuchen. 
Nebenbeibemerkt - Ist der Tyranno Saurus Rex  wirklich ausgestorben ? 
Oder hat die Evolution ihm nur das Springen beigebracht ? Wenn ich mir so ein Känguru richtig 
ansehe:
Die kurzen Vorderläufe, die kräftigen Hinterbeine, der lange Schwanz, ein bisschen mehr 
Phantasie und schon hat man einen T - Rex mit Turnbeutel. 
Satt hatte ich mich nach dem Verzehr eines 20 Dollar Lobstersandwiches (plus Chips) in 
Kingston SE . So tot wie das geschmeckt hatte, so tot waren auch die Städte dieser Gegend. 
Dafür machte es eine riesige Gaudi 20 km am Strand des Long Beach  entlang zu rasen. 
Einfach geil.
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| 13.02.2002 Barossa Valley 
 
Bin vor drei Tagen bei meinen Freunden in Inverbrakie  nahe Adelaide  eingetroffen. 
Wir lernten uns während meiner ersten Reise  auf der Tour durch das Outback  kennen. 
Über die vergangenen drei Jahre hielten wir per E-Mail oder Brief den Kontakt. Es war schon ein 
komisches Gefühl sich nach so langer Zeit und tausenden Kilometern wiederzusehen. Das Fliegen macht 
die Welt zu einem Dorf und es ist schön jemanden am anderen Ende zu kennen. 
Von Inverbrakie  aus war Adelaide  über dem Motorway  ideal zu erreichen. 
Ich beließ es jedoch bei einer kurzen Stippvisite um Infomaterial zu besorgen mit dem ich meine 
Ausfahrten in die nähere Umgebung planen konnte. 
Zudem musste mein Straßenkreuzer zum Service in die Werkstatt. 
Nach dem Check ging es am folgenden Tag entlang dem Murry River , den Tag darauf ins 
Weinanbaugebiet des Barossa Valley 
 mit ausgiebiger Weinverkostung  und anschließendem 
Ausnüchterungsspaziergang am “Kaiserstuhl”. 
Zur Zeit bin ich am überlegen ob ich erst Adelaide  auf den Kopf stelle - Extremshopping im 
CBD ( City Business District)  
sowie wildes Nightlive in Glenelg  - oder erst nach Kangaroo Island  übersetze.
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| 15.02.2002 Hahndorf 
 
Die Entscheidung ist gefallen. Ich befinde mich auf dem Weg nach Cape Jervis , von wo aus die 
Fähre nach Kangaroo Island  ablegt. 
Bevor ich mich aber auf den Weg machte, stattete ich dem von deutschen Siedlern gegründeten 
Städtchen Hahndorf  einen Besuch ab. 
Hier ist man stolz auf seine Herkunft und man zeigt es auch. 
Fast ausschließlich deutsche Fahnen zieren die alten guterhaltenen Fassaden der Fachwerkbauten. 
Generell muss man sagen, das der Süden deutsches Siedlungsgebiet war. Wohl auch ein Grund 
warum ich mich hier bis jetzt am Wohlsten fühle. 
Einen Übernachtungsplatz fand ich auf dem Campingplatz im Newland Head Conservation Park  und 
zum Abendbrot gönnte ich mir Bratwurst und Sauerkraut. 
In Victor Harbor  legte ich heute für das Ticket der Fähre erst einmal 200 Doller auf den Tisch. 
Bin bald in Ohnmacht gefallen. Ich hoffe nur das das Geld gut investiert ist.
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| 17.02.2002 Kangaroo Island Teil 1 
 
Abgesehen von den mittelschweren Kopfschmerzen, bin ich gut auf der 
Insel  angekommen. 
Das Eiland ist Australien pur. Ein Ort an dem man abseits der asphaltierten Straßen jede Menge 
Kängurus und Wallabys zu Gesicht bekommt, Possums die Nacht zum Tag machen (wenn sie auf dem 
Autodach fangen spielen) und einem Varane und Schlangen am frühen Morgen begrüßen wenn sie die Straße
überqueren. 
Es macht tierischen Spaß über die Gravelroads  zu fegen, auf Tracks  zu fahren, auf denen ein 
normales Auto nach einigen hundert Metern Achsbruch erleidet und man am Ende ganz alleine in 
der Natur steht. 
Hier rächt sich jeder Wassermissbrauch. Trinkwasser  ist knapp und meist nur für teures Geld zu 
kaufen, denn keiner lässt mich mal so ohne was meinen Kanister auffüllen.
Auch für Sprit sollte man mit höheren Preisen rechnen. 
Für die Fahrt ins Outback  wird es mir eine Lehre sein. Dann heißt es voll tanken und Wasser 
bunkern. 
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| 18.02.2002 Kangaroo Island Teil 2 
 
Alle die berichten Koalas in freier Wildbahn gesehen zu haben, hatten entweder riesiges Glück 
oder sie lügen. Ich habe bis heute noch keinen dieser Kuschelbären gesehen. Von allen Seiten 
hörte ich nur: “No worry. Wenn du auf Kangaroo Island bist siehst du ganz sicher welche."Na schön - jetzt bin ich hier, aber wo sind sie?
So ein dickes Wollknäuel muss doch  im Geäst auszumachen sein. Und wahrlich, ich habe jede 
Astgabel in diesen blöden Wäldern mit beiden Augen abgesucht. So ein Pelzei ist seltener als 
eine Nadel im Heuhaufen. Aber ich  sehe ja auch keine Pilze beim Sammeln, während der hinter 
mir seinen Korb füllt.
 Dafür konnte ich  heute an der Seal Bay  Seelöwen ganz aus der Nähe beobachten.
 Ein wahrer Hochgenuss war das anschließende Bad am Bahles Beach nicht unweit der Bay.
Erst später lief es mir kalt den Rücken runter als mir bewusst wurde, das dort wo sich 
Seelöwen aufhalten die Haie nicht weit sind.
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| 19.02.2002 Kangaroo Island Teil 3 
 
Was für ein Leben. Der Bauch ist voll, die Beine entspannend ausgestreckt, den Teepot in der 
Hand und den Blick starr in den Busch gerichtet. Die Kraft der Sonne schwindet und eine 
aufkommende kühle Brise leitet den Abend ein. Ab und an erschlägt man eine der lästigen 
Pferdebremsen und überlegt was das Ziel des nächsten Tages ist.Ich bin dreckig. Staub und Salz kleben an mir. Ich rieche etwas verschwitzt. Baden im Meer 
hilft nicht wirklich viel. Bestimmt nicht schön aber im Busch stört es niemanden. Ich muss 
lediglich mich selbst riechen können und schließlich ist Wasser knapp.
 Den Tag startete ich mit einem angenehmen 8 km Wanderung, fuhr dann zum Tanken nach Parandana 
und stoppte anschließend in der “Little Sahara" um die Sanddünen zu erklimmen.
 Bis Freitag muss ich meine Unternehmungen strecken, dann geht die Fähre zum Festland zurück. 
Fünf Tage um diese Insel zu erkunden sind einfach zu viel.
 Heute gab es wie sonst auch  Brot, Wurst, Tomate und Gurke zum Abendbrot. Das hält sich am 
längsten bei den Temperaturen. Es ist nicht viel aber es genügt mir.
 Was für ein Leben. Der Bauch ist voll, ... Oh so weit war ich ja schon.
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| 24.02.2002 Adelaide 
 
Nach meiner Rückkehr von dem vom Wasser umgebenen Land checkte ich im Belair Caravan Park  ein, 
der im gleichnamigen Nationalpark gelegen ist. Seit zwei Tagen ärgern mich erneut Wolken, Niesel und 
nasskalter Wind. Gottlob zeigt sich über 
Adelaide  ein Lichtblick. 
Den Abend verbrachte ich beim “Fringe”  in der Stadt. “Fringe”  ist ein Straßenfest zu dem man 
jede Menge abgedrehte Leute und vor allem hübsche , trinkfeste , erlebnisfreudige Girls trifft. 
Es war eine absolut geniale Nacht mit deren Nachwirkungen ich am nächsten Tag  zu kämpfen hatte.
Am nächsten Abend stürzte ich mich gleich noch in das Nachtleben in Glenelg . 
Bill und Shari, meine Freunde, boten mir an ein wenig länger ihr Gast zu sein. Ihrem Wunsch 
komme ich gerne entgegen. Wer weiß wann man sich wieder sieht.
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| 02.03.2002 Port Augusta 
 
Adelaide ist mir nun gut bekannt. Hatte ja auch ausreichend Zeit.
Im Moment befinde ich mich auf dem Weg in die Flinders Range . Die Reiseempfehlung meiner beiden 
Freund, in Port Augusta  
nicht zu halten, da es eine öde Stadt ist, kann ich  nun auch bestätigen. 
Einzigst interessant fand ich den Pink Lake  
dessen Farbe durch  eine Alge herrührt die Karotin 
bildet um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Je mehr der See austrocknet desto intensiver 
erscheint die Farbe. 
In der Warren Gorge  endete der reine Fahrtag. Ich werde noch etwas Feuerholz sammeln und meinen 
leichten Schnupfen am wärmenden Feuer kurieren.
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| 04.03.2002 Flinders Range Teil 1 
 
Ab der Warren Gorge führte ein Track quer übers Land nach Hawker. 
Jedoch nicht ohne an den 
Kanyaka Ruins zu stoppen und mir die Felsmalereien an den Yourambulla Caves anzusehen.Nur gut das Sonntags wenigstens die Tankstellen und die Lebensmittelläden geöffnet haben. 
Nachdem ich in Hawker getankt und ein paar Snacks gekauft hatte fuhr ich auf den 
“Pulgilist Hill” wo ich den Sonnenuntergang erwartete.
 Im Morgengrauen des heutigen Tages brach ich auf, den Rawnsley Bluff zu besteigen um mir einen 
weitschweifenden Überblick von der ABC Rangezu verschaffen. Der 12,5 km lange Hin - und 
Rückmarsch hat es mit seinen teilweise steilen Kletterpassagen ganz schön in sich und ist nur 
für körperlich fitte und erfahrene Bergwanderer zu empfehlen.
 Nach über drei Stunden  Wanderung  befand ich mich wieder auf dem Weg nach Wilpena mit einem 
ausschweifendem Umweg über Martins Well. Unterwegs findet sich immer wieder ein Attraktion für
die es sich anzuhalten lohnt oder auch mal ein paar Kilometer weiter zu fahren. 
So zum Beispiel der Stokes Hill Lookout oder der Sacrad Canyon.
 Auf dem Campingplatz im Aroona Valley kann ich mich von dem anstrengenden Tag erholen. 
Nur gehen mir heute die vielen Fliegen wirklich auf den Keks. Es ist eine Tortur meinen 
Reisebericht zu verfassen, denn ich bin nur noch mit wedeln und augenzwinkern beschäftigt.
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| 05.03.2002 Flinders Range Teil 2 
 
Mein Camp habe ich für diese Nacht am Chamber Pillar aufgeschlagen. Die untergehende Sonne läst
 die rindenlosen Stämme der im trockenen Flussbett verankerten Eukalyptusbäume weiß leuchten.
Die Dämmerung bricht schnell herein. Alles ist so friedlich. Dort ein gemächlich dahintrottendes 
Emupaar, da ein Futter suchendes Känguru. Imm Hintergrund untermalen die jammernden Rufe der 
Raben die Stimmung. Und alles eingehüllt in den kühler werdenden Hauch des Windes.Noch vor einer Stunde wanderte ich noch schwitzend durch die Chamberschlucht. Kaum zu glauben 
das diese Gegend durch die Kraft des Wassers geformt wurde, wo es doch so filztrocken ist.
Eine Gegend die Millionen Jahre alt ist.
 Eine auf Schildern gut beschriebene Zeitreise kann man auf der Strecke vom Aroona Valley nach 
Blinman antreten. Beginnend mit der 580 Mil. Jahre alten “ABC” Range taucht man jeden weiteren 
Kilometer läppische 30 Mil. Jahr tiefer in die Erdgeschichte ein, die sich durch die freiliegenden 
Gesteinsformationen dem Besucher offenbart.
 Für meinen Spaß und die wahren Möglichkeiten meines Autos habe ich heute auch etwas getan.
Nahe der Homestead Moolooloo fand ich einen öffentlichen, richtig schweren Off Road Trail - für 
die meisten 4WD Trails muss man eine Gebühr bezahlen - der über Geröll, tiefe Ausspülungen und 
steile Anstiege führte. Des öfteren setzte ich mit meinem Großtank, der anstelle des Ersatzrades 
angebaut war, auf und es bedurfte schon fahrerisches Geschick die reichlichen Hindernissen zu 
umfahren. Ganze 4 Stunden brauchte ich für den 30 km langen Trail den ich ohne Panne 
meisterte.
 Die Panne ereilte mich aber auf dem Weg nach Wirrealpa. Auf der Schotterpiste büßte ich einen 
Reifen ein, doch der war mit Hilfe des Highliftjack schnell gewechselt.
 Morgen wage ich mich auf den Oodnadatta Track.
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| 06.03.2002 Oodnadatta Track 
 
All zu sicher sollte man sich wirklich nicht fühlen. Nach nicht einmal Hundert gefahrenen 
Kilometern verwandelte sich der Funfaktor in ein wenig Panik, als mir der gewechselte Reifen 
auch noch platzte.
Diese verflixten Schotterabschnitte mit ihren scharfkantigen Steinen. Jetzt machte sich der 
zweite Ersatzreifen bezahlt aber, was wenn der auch noch die den Geist aufgibt?  
Mit 40 bis 50 Sachen - 80km/h waren vielleicht doch etwas zu schnell -  und einem mulmigen 
Gefühl erreichte ich Copley . Hier legte ich 400 Dollar für zwei brandneue Reifen. 
Ich hatte die Wahl. Entweder auf der asphaltierten Straße zurück nach Port Augusta  um über 
den Stuart Hwy   nach Alice Springs zu gelangen oder auf dem 
Oodnadatta Track  
durchs Outback . 
Ich entschied mich für den Track und zahlte. Und es hat sich gelohnt, auch mit 50 km/h macht es
Spaß und ... die Reifen halten.
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| 07.03.2002 Coober Pedy 
 
Leider war ich gezwungen  meinen Plan zu verwerfen den Stuart Hwy  erst ab dem anderen Ende des
Oodnadatta Track   zu befahren. Auf Grund von Überflutung und der damit verbundenen Totalsperrung 
der Strecke  bis Oodnadatta  für Fahrzeuge jeglicher Art, bog ich in Williams Creek  in Richtung 
Coober Pedy  ab. 
Einige Kilometer vor der Opalschürferstadt begegnete ich einem verrückten Holländer auf seinem 
Fahrrad. Ich musste einfach stoppen. Meiner Einladung zu einer Tasse Tee konnte der haagere 
Kerl nicht wiederstehen. Meinen Respekt vor ihm konnte ich nicht verbergen als er mir erzählte 
das er in Adelaide  startete und auf dem Weg nach Alice Springs  einen Umweg durch die 
Flinders Range  machte. Ihn  traf ich am späten Nachmittag in Coober Pedy wieder. 
Bei einem erfrischenden kühlen Bier unterhielten wir uns prächtig. 
Von der alten Opalsucherromantik in dieser Gegend findet man mittlerweile nichts mehr. 
Touristen beherrschen das Stadtbild und ganz besonders vagabundisierende Aborigines  die, so 
ein alter einheimischer Opalschürfer, in massenhaften Auftreten und unter Alkohol ein richtiges
Problem darstellen.
Dann werden sie von der Polizei aufgegriffen, auf LKWs geladen und auf die weiter entfernten 
Städte wie Port Augusta  oder Alice Springs  aufgeteilt. 
Am Abend zogen im Nordosten dunkle Wolken am Himmel auf die im Hinterland ihre Regenlast 
entluden. 
Zum Schluß sei noch bemerkt das meine Geduld mit den Fliegen auch mal ein Ende hat. Wer sich 
schon an der Küste über “viele“ Fliegen beschwert hat, macht sich hier im Outback  keinen Plan.
Die Viecher sind so zäh und aufdringlich, sie kriechen überall hinein. Nase, Ohren, Augen. Nicht einmal 
ein größeres Geschäft kann man ungestört verrichten. 
Scherzhaft antwortet man auf die Frage nach dem Klo: ”Immer den Fliegen nach.” 
Nun dann ist wohl das Outback  das größte Sch...haus der Welt. Sorry
 
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